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Chronik

Chronik der Ortsgruppe Bötzingen


Treuer Blick eines Schäferhundes in GroßaufnahmeAm 17.07.1965 gründeten in Bötzingen im Gasthaus zum Rebstock hundesportbegeisterte junge Männer den Verein für Deutsche Schäferhunde Ortsgruppe Bötzingen, eine Unterabteilung im Verein für Deutsche Schäferhunde SV (e.V.) mit Sitz in Augsburg.

Züchterisch waren die Initiatoren Christian Schmidt, Eichstetten und Dieter Glatzel, Bötzingen schon seit Jahren in der Ortsgruppe Freiburg/West tätig. Motiviert wurden sie durch 18 weitere Hundesportler aus der Region.

In die Vorstandsschaft wurden von der Gründungsversammlung berufen:

Walter Iber, I. Vorsitzender, Christian Schmidt, Zuchtwart, Dieter Glatzel, Übungswart, Günter Leonhardt, Kassenwart und Schriftführer.

Die Anerkennung durch die Landesgruppe, erfolgte sodann am 27.09.1965, und durch den Hauptverein am 26.10.1965.

Zwischenzeitlich bemühte sich die neu bestellte Vorstandsschaft, bei der Gemeinde, um einen geeigneten Übungsplatz welcher ihr auch am 07.10.1965 zugeteilt wurde.

Es handelt sich hierbei um eine Mülldeponie, die kurz zuvor stillgelegt worden war. Dieses Gelände in einen brauchbaren Übungsplatz umzugestalten, kostete viel Mühe und Schweiß, wobei sehr viel Zeit und Idealismus nötig waren; denn das absammeln von Glas, Steinen und Kunststoffteilen waren zeitraubender, als man zunächst angenommen hatte. Um während dieser Arbeiten nicht ständig dem Wetter ausgesetzt zu sein, bemühte man sich landauf, landab um eine geeignete Baracke zum Unterstellen der Geräte – sprich: Vereinsheim.

Nach langem Suchen kam man mit Hilfe durch die Brauerei Mutschler diesem Ziel näher, so dass man einen Teil einer Autobahnkantine – aus der damaligen Zeit des Autobahnbaues bei Müllheim – abbaute und am 05.05.1966 als Vereinsheim in Bötzingen aufstellte, was für den jungen Verein damals ein großer Erfolg war und alle Beteiligten mit Stolz und Freunde erfüllte.

Am 07. und 08.05.1966 führte die Ortsgruppe dann ihre erste Schutzhundeprüfung zwischen Gottenheim und Bötzingen auf freiem Wiesengelände durch. Als Leistungsrichter fungierte Herr Bless aus Freiburg. Von den 14 vorgeführten Hunden waren 7 aus der eigenen Ortsgruppe, wovon 6 die Prüfung mit Erfolg bestanden.

Der Aufstieg des Verein hielt unvermindert an; so konnte die Ortsgruppe zum Jahresende 1968 auf stolze 64 Mitglieder zählen und wurde so auch über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt, was auch die freundschaftlichen und engen Verbindungen mit Binningen in der Schweiz belegten.

Die guten Beziehungen, die der Verein auch zu anderen Ortsgruppen und Vereinen in kurzer Zeit aufgebaut hatte und pflegte, wurden auch von anderen Vereinen angenommen und intensiviert, was die Ortsgruppe Bötzingen veranlasste, auch auf züchterischem Gebiet tätig zu werden. So entschloss man sich, zur offiziellen Platzeinweihung am 02.06.1967 eine Sonderschau durchzuführen, zu welcher 111 Hunde gemeldet wurden. Die Sonderschau wurde damals ein großer Erfolg, was sicherlich auch durch die hohe Meldezahl der Hunde zustande kam; und so entschloss man sich, 1969 wieder eine Sonderschau auszurichten, welche dann auch am 29.06.1969 stattfand. Auch hier waren über hundert Meldungen eingegangen; die finanzielle Absicherung des Vereins war somit gegeben.

Im Laufe des Jahres 1973 erwarb die Ortsgruppe dann ein Notstromaggregat, um die doch dürftige Gasbeleuchtung durch Strom zu ersetzen. Im Laufe desselben Jahres wurde mit Zustimmung der Gemeinde im angrenzenden Wald ein Aggregathäuschen erstellt, wodurch der Motorenlärm um ein Vielfaches reduziert wurde und was zudem den Vorteil erbrachte, dass man das Aggregat nicht immer neu aufstellen musste. Gleichzeitig mit dem Bau des Aggregathäuschens wurde ein Boxenplatz errichtet, um den Hundeführern eine angemessene Unterbringung ihrer vierbeinigen Freunde auch während der Übungsstunden zu ermöglichen.

Im Jahr 1975 wurde mit der Erneuerung der sanitären Anlagen im Vereinsheim begonnen, denn bis zur Sonderschau im August wollte man mit den Arbeiten fertig sein, was durch die tatkräftige Mithilfe der Mitglieder auch gelang. Im August 1975 wurde dann die Sonderschau unter der Regie des neuen I. Vorsitzenden Erich Ziser durchgeführt, wobei eine beachtliche Meldezahl von 120 Hunden bei der Schau vorgeführt wurden.

Da man in der Folgezeit beachtliche Investitionen in das Vereinsheim getätigt hatte und von Seiten der Brauerei keine Unterstützung hinsichtlich des weiteren Ausbaus gestellt wurde, trat man mit der Brauerei in Verhandlungen, das Vereinsheim als Eigentum zu erwerben. Diese Verhandlungen wurden damals zur vollen Zufriedenheit der Ortsgruppe durchgeführt, so dass im Februar 1976 der Übereignungsvertrag als Schenkung durch die Brauerei zustande kam.

Als Gegenleistung wurde eine 15-jährige Getränkeabnahme vereinbart.

Da nun das Vereinsheim in Eigentum der Ortsgruppe übergegangen war, konnten die geplanten Erweiterungen und Ausbauarbeiten verwirklicht werden. Es waren dies der Bau eines Kellers, einer Küche, sowie einer Garage. Auch der Ausbau des Aufenthaltsraumes konnte weitergeführt werden, wobei auch hier alles neu isoliert und mit Nut- und Federbrettern neu ausgekleidet wurde.

Doch leider war es den Mitgliedern nicht vergönnt, sich an ihren Arbeiten im neu gestalteten Vereinsheim zu erfreuen. Denn ehe alles den letzten Schliff hatte, wurde das Vereinsheim zwei Tage vor der Sonderschau am 05.08.1977 durch eine Gasexplosion zerstört. Trotz erheblichen Schadens, den die Explosion angerichtet hatte, kann man noch von Glück reden, dass keine Menschenleben zu beklagen waren. Es war schon schlimm genug, dass der damalige Kantinenwirt, Herr Donat, mit Verbrennungen einen längeren Krankenhausaufenthalt verbringen musste. Mit ihm im Vereinsheim hatte sich auch Michael Sexauer befunden, der glücklicherweise ohne größere Verletzungen am selben Tag wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte.

Für die Vorstandsschaft begann nun der Wettlauf mit der Zeit; da das Betreten des Vereinsheimes wegen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und Einsturzgefahr untersagt wurde, war die Durchführung der Sonderschau, für die die Vorbereitungen bereits auf vollen Touren liefen, in Frage gestellt. Nach längeren Verhandlungen wurde uns schließlich zugesichert, die doch relativ stark beschädigte Toilettenanlage bei genügender Absicherung (Abstützung) während der Sonderschau benützen zu können; der weitere Verlauf jedoch musste mit viel Improvisation unter dem Vordach und der eigens für die Veranstaltung provisorisch mit Planen errichteten Erweiterung abgewickelt werden. Trotz Schreckensstunden und Aufregungen konnte die Schau doch zu aller Zufriedenheit für Besucher und Mitglieder durchgeführt werden.

Die wahren Probleme wurden allen jedoch erst bewusst, nachdem die Veranstaltung vorüber war; es war nicht nur der Umstand, dass das Vereinsheim notdürftig bis zur Klärung abgesichert werden musste – auch viele Versicherungs-, Gerichts- und Behördengänge waren notwendig, bis im Februar 1978 eine Reparaturgenehmigung seitens der Baubehörde erteilt werden konnte und somit eine schwere Zeit für die Vereinsmitglieder begann. Denn von diesem Zeitpunkt an waren unsere Vierbeiner in den Hintergrund gestellt: im Vordergrund stand der Wiederaufbau des Vereinsheimes. Mit rund 2.300 Arbeitsstunden und einem erheblichen Kostenaufwand wurde innerhalb von eineinviertel Jahren das Vereinsheim wieder aufgebaut, so dass es am 23. und 24. 06.1979 wieder neu eingeweiht werden konnte.

Um die Vereinskasse wieder etwa aufzufüllen, nahm sie Ortsgruppe noch im selben Jahr am 1. Bötzinger Dorf- und Weinfest teil; wo man bei der Firma Sexauer den nötigen Platz für die Bewirtung zur Verfügung gestellt bekam. Diese Einnahmen waren für die Ortsgruppe mehr als notwendig, galt es doch schließlich das neue Vereinsheim zu vervollständigen; und so beschloss man im Frühjahr 1980 den Anschluss an das Stromnetz, welcher mit Eigenleistung verlegt wurde. Gleichzeitig installierte man auch eine Zentralheizung.

Diese Investitionen waren trotz Spenden für die Vereinskasse eine hohe Belastung. So veranstaltete man am 04.05.1980 erneut eine Sonderschau und beteiligte sich ebenfalls wieder am Bötzinger Dorf- und Weinfest, was auch weiterhin bis zuletzt in Abständen von zwei Jahren geschehen ist.

Ferner wurden in den Jahren 1982, 1984, 1985 und 1987 weitere Sonderschauen durchgeführt, die immer gute Resonanz fanden und die Ortsgruppen bis weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt werden ließen. Selbst Aussteller von jenseits der Alpen geben ihre Visitenkarte in Bötzingen ab.

Während dieser Zeit wurden auch Veranstaltungen anderer Ortsgruppen besucht, sei es bei Sonderschauen, Prüfungen oder Pokalkämpfen, wobei die Hundeführer der Ortsgruppe Bötzingen mehrmals vordere Plätze belegten und mancher Siegespokal seinen Weg nach Bötzingen fand. Es würde an dieser stelle sicherlich zu weit führen, alle Veranstaltungen zu beschreiben; diese sich jedoch alle in Protokollen im Verein oder bei der Landesgruppe festgehalten.

In regelmäßigen Abständen führte die Ortsgruppe auch Schutzhundprüfungen durch, wobei immer mit der Herbstprüfung zusammen auch gleichzeitig der Vereinsmeister ermittelt wurde.

Ferner beteiligt sich die Ortsgruppe, soweit es ihr möglich ist, an Veranstaltungen der örtlichen Vereine. Des weiteren führte die Ortsgruppe bis heute auch Nachtwachen bei Festen und Veranstaltungen der örtlichen Vereine durch.

Neben all diesen genannten Veranstaltungen kam die Geselligkeit innerhalb des Vereins nicht zu kurz. So finden auch hier in regelmäßigen Abständen Feste verschiedener Art statt, wie der SV Wandertag, Sommernachtsfeste, Grillabende und Weihnachtsfeiern.

Nach dem Wiederaufbau des Vereinsheimes wurde die Bötzinger Hundesportanlage, die sicherlich zu den schönsten in der Region zählt, in regelmäßigen Abständen verbessert und verschönert, um es den Gästen und Mitgliedern so angenehm wie nur irgend möglich zu machen.

Auch unsere „vierbeinigen Freunde“ wurden bei den Erneuerungen nicht vergessen. Es wurde der Boxenplatz vergrößert, ein Zaun zum Anbinden der Hunde errichtet und nicht zuletzt mit der neuen Bepflanzung der gesamten Anlage begonnen, damit sich auch bei hochsommerlichen Temperaturen noch ein schattiges Plätzchen finden lässt.

 

37 Jahre sind eine lange Zeit. Deshalb wäre es sicherlich zu umständlich, alle Veränderungen in der Vorstandsschaft, Umbauarbeiten und Erneuerungen nieder zuschreiben; doch wenn Sie sich die Zeit nehmen und sich unsere Anlage genauer ansehen, so werden Sie gewiss feststellen, dass für das Erschaffene sehr viel Zeit und Idealismus aller Mitglieder der Ortsgruppe nötig waren, denn nicht immer ist es zielstrebig nach oben gegangen; doch allzeit waren einige beherzte Männer und Frauen da, die Treu zur Sache standen und das Vereinsrad immer wieder von neuem angetrieben haben.

Bötzingen, im September 2002

 
Gründungsdaten
    * 17.07.1965, Gründung der Ortsgruppe Bötzingen
    * 27.09.1965, Anerkennung durch die Landesgruppe
    * 07.10.1965, Zuteilung des Übungsgeländes durch die Gem. Bötzingen
    * 26.10.1965, Anerkennung durch den Hauptverein
    * 05.05.1966, Aufbau des 1. Vereinsheimes
    * 07./08.05.66, erste Schutzhundeprüfung
    * 05.08.1977, Zerstörung des Vereinsheims durch eine Gasexplosion
    * 23./24.06.1979 Einweihung des “neuen” Vereinsheimes
Gründungsmitglieder
    * Ambs, Hermann, Bötzingen
    * Baumgartner, Josef, Bötzingen
    * Bolzhauser, Walter, Eichstetten
    * Bühler, Alois, Freiburg
    * Ernst, Richard, Vogtsburg
    * Flesch, Karl, Schelingen
    * Glatzel, Dieter, Bötzingen
    * Haas, Edmund, Freiamt-Keppenbach
    * Iber, Walter, Gottenheim
    * Immele, Langolf, Schelingen
    * Jenne, Siegfried, Bötzingen
    * Leonhard, Günter, Bötzingen
    * Nutto, Hermann, Schelingen
    * Sacherer, Dieter, Oberrotweil
    * Schmidt, Christian, Eichstetten
    * Wolf, Hans, Schelingen
    * Wolf, Wilhelm, Schelingen
    * Wunsch, Kurt, Oberrotweil
    * Zimmerlin, Walter, Bötzingen
    * Ziser, Erich, Freiburg